Rezension: Honey Girl
Dieses Buch wurde mir im Austausch gegen meine ehrliche Meinung als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt natürlich trotzdem unverfälscht.
Über das Buch
Titel: Honey Girl
Autor/in: Morgan Rogers
Übersetzer/in: Beate Schäfer
ASIN: B092JJD9YY
Sprache: Deutsch
Dateigröße: 1652 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 354 Seiten
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 12.01.2022
Rezensionsexemplar erhalten von: NetGalley und dtv Verlag
Klappentext
Als einzige schwarze Frau in einer weißen Umgebung ist die 29-jährige Grace es gewohnt, überall die Beste sein zu müssen – und so hat sie auch ihr Astronomiestudium mit Bestnote bestanden. Doch nach einem Wochenende in Las Vegas gerät ihr sonst so vorbestimmtes Leben aus den Fugen: Verkatert erwacht Grace mit einer Frau namens Yuki im Bett – und einem Ehering am Finger! Und obwohl sie und Yuki noch am selben Tag getrennter Wege gehen, kann Grace Yuki nicht vergessen. Zusehends unwillig, den Karriereansprüchen ihrer Umgebung Folge zu leisten, schmeißt sie alles hin und folgt Yuki nach New York – in ein Leben, das alle Gewissheiten, Lebensziele und vor allem ihre Haltung zum Thema Liebe fundamental infrage stellt.
Meine Meinung
Das Buch hatte schon meine Aufmerksamkeit, als es auf dem englischen Buchmarkt erschien. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte und hab mich dementsprechend sehr gefreut, als ich sah, dass das Buch auch auf deutsch erscheint.
Grace ist es gewohnt als schwarze Frau immer härter kämpfen zu müssen und immer die Beste sein zu müssen. Ihr Vater hat ihr schon als Kind eingetrichtert, dass eine Porter nicht einfach aufgibt und immer weiterkämpft. Dieser Gedanke bestimmt Grace Handeln mehr als sie zugeben will. Nachdem sie mit ihren besten Freundinnen ein Wochenende in Las Vegas verbringt, wacht Grace eines Morgens völlig verkatert neben einer anderen Frau, namens Yuki, auf - und einem Ehering am Finger. Nachdem Yuki und sie nach am selben Tag getrennte Wege gehen, kann Grace Yuki nicht einfach so vergessen. Nachdem sich eine Existenzkrise bei Grace anbahnt, flüchtet sie zu Yuki nach New York, noch nichtsahnend was diese Reise alles verändern wird in ihrem Leben.
Die Geschichte rund um Grace hat keine super spannende Handlung, ehrlicherweise passiert auch nicht viel. Die Geschichte ist viel eher auf die Charaktere, ganz besonders Grace unsere Protagonistin, fokussiert und ihre Entwicklung. Wir lernen Grace mit 28 Jahren kennen, sie hat gerade ihren Doktortitel in Astronomie erhalten und steht vor der Frage wie es jetzt weitergehen soll. Diesen Aspekt habe ich bis jetzt eher selten in Büchern gefunden. Meistens eher im Young Adult Bereich, wenn die Protagonisten sich im letzten Schuljahr befinden. Ich fand es dementsprechend sehr erfrischend, dass eine erwachsene Frau sich diese Frage stellt. Ich muss gestehen auch ich frage mich das noch regelmäßig, bin mir teilweise unsicher, ob ich noch auf dem richtigen Weg im Leben bin und hinterfrage mich und meine Entscheidungen.
Dadurch mochte ich Grace direkt. Sie war für mich eine sehr authentische und liebenswerte Protagonistin. Die Art wie sie von ihrem Vater dazu gedrillt worden ist nie aufzugeben, koste es was es wolle, auch wenn du dich kaputt arbeitest und deine psychische Gesundheit darunter leidet. Grace Vater, oder wie er von allen auch “der Colonel” genannt wird, mochte ich so gar nicht. Ich hätte ihn am liebsten angeschrien und geschüttelt. Er hat überhaupt kein Verständnis für die Probleme seiner Tochter und das ganze empfand ich als toxisch. Dagegen empfand ich Grace Freunde Agnes, Ximena, Meera und Raj als sehr angenehm. Sie unterstützten Grace durchgehend und gaben ihr Rückendeckung und auch sie sind nicht ohne Makel. Jeder hatte sein Paket, das er oder sie mit sich trug.
Zu Yuki und ihren Mitbewohnern fand ich leider keinen richtigen Bezug. Die Beschreibungen der Gruppe blieben zu oberflächlich und dadurch wirkten sie sehr blass auf mich. Schade eigentlich, denn die Truppe wirkte chaotisch und sympathisch. Die Liebesgeschichte zwischen Yuki und Grace hatte für mich leider auch nicht genügend Tiefe. Ich fand sie teilweise etwas an den Haaren herbeigezogen. Teilweise hatte ich sogar das Gefühl, es würden Absätze oder Seiten fehlen, wo die zwei sich weiter kennenlernen. Es war für mich leider nicht nachvollziehbar.
Dafür mochte ich die Message sehr, die das Buch wiedergibt. Wir sollten in der heutigen Gesellschaft viel mehr auf uns achten und unsere eigenen Grenzen akzeptieren. Aber auch die Grenzen der anderen und die Personen nicht immer weiter pushen, bis sie kaputt sind. Wie Grace sich am Ende auch therapeutische Hilfe holt, fand ich ganz großartig! Hilfe zu suchen und auch anzunehmen, ist keine Schwäche! Ganz im Gegenteil, es zeigt von Stärke. Und genau diese Message vermittelt Morgan Rogers durch die Geschichte.
Fazit
Trotz einiger Schwächen hat mir das Buch gut gefallen, das lag besonders an der Message, die die Geschichte vermittelt. Die Story ist Charakter fokussiert, dementsprechend passiert nicht viel, aber trotzdem fesselte sie mich.
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